Diese besondere Form eines begleiteten geistlichen Weges hat ihren Ursprung in den Weisungen der Eremiten in der Frühzeit der Kirche. Die Altväter wurden um ein Wort zur persönlichen Orientierung auf dem Glaubens- und Lebensweg gebeten. Die gegebenen Antworten nahmen die jeweilige individuelle Situation auf und halfen bei der Klärung des Gottesverhältnisses.
Heute sind wesentliche Elemente der Exerzitien Schweigen, ein biblischer Impuls (der immer auf die persönliche Situation bezogen ist), eine mehrmalige tägliche Zeit der Stille und Betrachtung sowie das tägliche Gespräch mit dem Begleiter/der Begleiterin. Dieser Klärungsprozess endet mit einer inneren Entscheidung über den weiteren eigenen Weg. Diese Form der ignatianischen Exerzitien können daher eine hilfreiche Möglichkeit sein, vor wichtigen Lebensentscheidungen zu einer größeren inneren Klarheit zu gelangen. Immer zielen sie jedoch hin auf eine bewusstere Gottesbeziehung.
Klöster und Einkehrhäuser halten dieses Angebot vor.
Für Menschen, die erstmal schnuppern wollen, sind Kurzexerzitien (3 bis 5 Tage) eine gute Möglichkeit. Normalerweise dauern sie 8 bis 10 Tage, aber es gibt auch 30 tägige Exerzitien.
Neben den ignatianischen Exerzitien gibt es verschiedene andere Formen von Exerzitien, wie zum Beispiel Vortrags-, Film-, Wander-, Berg- und kontemplative Exerzitien.